STADTVIERTELFÜHRUNGEN
für Neubrüsseler und Neugierige
Ihnen muß man nicht unbedingt alle Highlights auf einmal zeigen. Sie brauchen nicht Grand-Place, Hubertusgalerien, Kunstberg und St.Gèry in derselben Führung, sondern wollen sich gerne intensiver mit dem einen oder anderen Viertel beschäftigen. Im Gegensatz zu den Führungen FÜR BESUCHER UND NEULINGE, in die ich doch meist den Grand-Place irgendwie einbaue, haben wir hier mehr Zeit und können uns auch weiter von der Stadtmitte entfernen:
1)
Brüssel im Überblick: Mit dem Bus durch Oberstadt, Unterstadt,
Nordviertel, Europaviertel, Ixelles. Überblick über die
Stadtentwicklung insbesondere der letzten 150 Jahre, der Umbau einer
Provinzstadt zur Hauptstadt, die Zerstörungen durch die großen
Verkehrsachsen des 19. und 20. Jahrhunderts, Immobilienspekulation,
europäischer Wildwuchs etc.
2)
Städtebau in der Brüsseler Innenstadt. Ähnliche
Themen wie 1), aber zu Fuß. Die Beginen vom Mittelalter
bis ins 18. Jahrhundert. Erhalt oder Wiedergewinnung innenstädtischen
Wohnens. Stadtsanierung, Zusammenspiel öffentlicher und privater
Investitionen, Probleme von und mit Einkaufszentren, Stadtkonzeptionen
vom Mittelalter bis heute.
3)
Der Grand-Place. Zu Fuß. Wiederaufbau der Stadt nach dem
großen Bombardement von 1695, städtebauliche Kontroverse
zwischen Gouverneur Max Emanuel von Bayern und den Bürgern
der Stadt, Modernisierung einer Stadt ohne Eigentumsverhältnisse
oder Funktionenmix anzutasten. Probleme von Denkmalschutz und
Stadtsanierung unter Spekulationsdruck.
4)
Europa von hinten und unten. Zu Fuß. Vom ruhigen und grünen
bürgerlichen Wohnviertel zur Bürowüste. Die Verachtung
des Zentralstaates für die Bewohner der Hauptstadt. Die langjährige
Weigerung der Europäischen Institutionen, mittel- oder langfristig
zu planen. Der Bruch zahlreicher EU-Richtlinien durch Parlament
und Rat. Wilde Spekulation, öffentlich gefördert. Und
dazwischen - immer weniger aber immer noch - Oasen von "Stadt".
5)
Schaerbeek. Gründerzeitviertel zwischen Wildwuchs und Planung. Das türkische Brüssel. Nach jahrelanger Vernachlässigung durch ausländerfeindliche Kommunalpolitiker jetzt Stadtsanierung mit ersten Erfolgen. Neue Nutzungen für architektonische Juwele.
6)
Das Viertel des Petit Sablon, das adelige Brüssel von der frühen Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert. Die Erfindung der Post. Die Religionskriege des 16. Jahrhunderts. Lücken durch die Verlagerung des Militärs aufs Land. Verstecktes Grün in der Stadt. Die mühsame Wiederherstellung einer Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt. Der Justizpalast.
7) Zwischen St.Gèry und Kanal: Auf der Grenze zwischen Schickimickisierung und Armut. Neue In-Viertel, Lofts, Hype um die Dansaertstraat, Stadtsanierung im Eiltempo, Armut in der Stadt...
8) Die Marollen. Armenviertel, Museum des sozialen Wohnungsbaus, Schickimickisierung zwischen Flohmarkt und Antiquitäten, Sozialeinrichtungen über die Jahrhunderte, erfolgreiche Verteidigung des Viertels gegen den Bürowahnsinn...
9) Rund um die Teiche von Ixelles. Terkamerenabtei, Zisterzienser bei Brüssel, Jugendstil und Art Deco, die Teiche, früheres Ausflugsziel gerade außerhalb der Brüsseler Biersteuer, der Streit um das Rückhaltebecken unter dem Flagey-Platz, die erfolgreiche Renovierung des alten Rundfunkgebäudes und die Probleme seiner Finanzierung heute, Die Rue Gray, Objekt des ersten Stadtsanierungsplanes der Region Brüssel, Reste des alten Dorfkernes.
10) Königliches Brüssel. Von den Herzögen von Brabant über Karl V. und die Österreicher bis heute. Königspalast, Parlament, Société Générale. Der Park von Brüssel, wo sich die wirklich Mächtigen treffen. Der Kongo auf der Rückseite des Palastes, Museumswüste um den Königsplatz...
11) Das Afrikanerviertel Matongé zwischen Einkaufsstraße, Europa und Schickimickiviertel. Vom Studententreffpunkt zum Touristenmagnet. Wacklige Wirtschaftsstruktur eines Viertels, daß es vor 25 Jahren noch gar nicht gab...
12) Hinter der Kathedrale, die 1000 Jahre lang keine Kathedrale war. Der Traum von der gesamten Nationalverwaltung an einem Platz. Ein als Kunstwerk konzipierter Park, den niemand kennt, eine schöne Gründerzeitwohninsel zwischen Hauptvekehrsstraßen, mit wechselhaftem Kultur- und Gastgewerbe.
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GRUPPENFÜHRUNGEN BUCHEN
3 Stunden, 220 Euro. max. 25 Teilnehmer (zu Fuß), 49 Teilnehmer (im Bus). Für Schulklassen, Europaseminare, Kegelclubs, Stadtplaner, Lokalpolitiker und alle anderen.
Malte Woydt: nächste Stadtführungen für Einzelpersonen
NÄCHSTE STADTFÜHRUNGEN
mit individueller Anmeldung (12 Euro zu Beginn der Führung):
- aktuell nichts geplant. Sie können aber jederzeit Gruppenführungen bei mir buchen.
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