Johannes
Francke
* 27.01.1625 Lübeck
+ 1670
[ZUM GATTEN WEITER BEIM OFB]
Anna
Gloxin

* 15.07.1635 Lübeck
+ 06.1709 Gotha




August Hermann
Francke

evangelischer Theologe, Pädagoge und Kirchenlieddichter. Er war einer der Hauptvertreter des Pietismus und gründete im Jahr 1698 die bis heute bestehenden Franckesche Stiftungen.

* 22.03.1663 Lübeck (12.03.?)
+ 08.06.1727 Halle


Kinder mit: Anna Magdalena Wurm (* 1670 + 1734) (von Wurmb, * 01.06.1656 Kleinturra + 01.06.1730??) (oo 04.06.1694 Rammelburg):


August Gottlieb
Francke
* 14.03.1695 Glaucha
+ 26.12.1695 Glaucha
Gotthilf August
Francke
* 01.04.1696 Glaucha
+ 02.09.1769 Halle (Saale)
Theologe
1. oo 25.07.1722 Halle: Johanna Henrietta Rachals (* 1697 Dresden + 02.07.1743 Halle)
2. oo 1750 Polzig: Eva Wilhelmine von Gersdorf (+ 1793)
kinderlos
Johanna Sophia Anastasia
Francke

* 17.09.1697 Halle
+ 12.03.1771 Ulm (?)
Quellen:
- Ancestry-Notice board: Schreiben der Francke-Stiftung an Amerikaner, die Nachfahren von August Hermann Francke zu sein glauben: "Dear Linda, August Hermann Francke (1663-1727), Halle Pietist, Lutheran Pastor and Professor for oriental languages, the founder of this institution did not have a son named Johann Martin. I am sorry. Yours Dr. Thomas Mueller-Bahlke Archiv der Franckeschen Stiftungen Franckeplatz 1/24 06110 Halle"
- Sein Eintrag bei Rodovid: "Gesamter Name (bei der Geburt) August Hermann Francke Eltern ♂ Johann Francke [Francke] d. 30 April 1670 ♀ Anna Gloxin [Gloxin] Wiki-page wikipedia:de:August_Hermann_Francke Ereignisse 22 März 1663 Geburt: 8 Juni 1727 Tod: Anmerkungen August Hermann Francke (* 22. März 1663 in Lübeck; † 8. Juni 1727 in Halle an der Saale) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge und Kirchenlieddichter. Er war einer der Hauptvertreter des Pietismus. "
- Artikel zur Auswanderung des Sohnes: " Johannes was still living in Lubeck in 1663 when his son Herman A. was born for he was a Doctor of Laws held at that time as a professional appointment. Johannes moved his family to Gotha in 1666 where Herman attended a private in that city or Town. HERMAN AUGUST FRANCKE born 12 March 1663 Lubeck, Lubeck Freir-Hansestadt, Germany. He died 8th of June 1727 in Halle, Germany. A book was Published entitled "The Footsteps of Divine Providence" by August Hermann Francke, Counsler at Law. He was educatd chiefly in private at Gotha, and afterwards at the Universities of Erfurt, Kiel and Keipsic where he came under the influence of the pietist Christian Kortholts. During his student career busied himself specially with the Herbew and Greek languages and in order to acquire the former more thoroughly, he for sometime put himself under the instruction of Rabbi Ezra Edzardi at Hamburg, at whose instance he is said to have read through the entire Hebrew Bible seven times within a year. Hermann August Francke died at Halle on June 8th, 1727. Hermann Francke believed in the Holy Spirits and was true to his beliefs till the end. He sent his son, John Martin Francke to the new land, so that he would not come into conflict with the disbelievers. Far as known no record indicates that the son John Martin Francke ever returned to Germany and his father never came to this new land. Oh how he must have loved his son to send him away and never to see his face on this earth again. Anyone who descends from this upright and Holy man should be thankful he stood his ground and won victorious with the help of God for Christianity. For more information on the FRANCKE family refer to; Lubeckische Geschlechter, anfangs zusammengetragen Von Hieronymus Von Dorne (etc al) Berichtigt und bis auf unsere Zeiten fortgesetzt Von Johann- Hermann Schnobel. Pedigrees of families of Lubeck, Germany. Nachst and Echtzenisse, 1626-1783 genealogie und Beweis der Nachkommenschaft durch Gerichtsakten der Stadt Lubeck, Germany. Neue Quellen zur Geschichte August Hermann Frances/Adolf Sellschopp. Halle; Max Niemeyer 1913.See; Schabbel und Wessel family. Genealogische und biographische nachrichten uber Luberckische familien aus Alterer by George Wilhelm Dittmer Germany 2000 years VOL 1, The Rise and Fall of the"Holy Empire" by Kurt F. Reinhardt, Professor of Germanic Language, Stanford University. More Franck history on John Martin Franck, his first wife Susannah WARD and second wife CIVIL MUELLER TIMMERERMAN. "
- Sein Wikipedia-Artikel ( HIER AUCH BILD GEFUNDEN!: "August Hermann Francke (* 12. Märzjul./ 22. März 1663greg. in Lübeck; † 8. Juni 1727 in Halle an der Saale) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge und Kirchenlieddichter. Er war einer der Hauptvertreter des Pietismus und gründete im Jahr 1698 die bis heute bestehenden Franckesche Stiftungen. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] * 1 Leben o 1.1 Bekehrung o 1.2 Stiftungen * 2 Ableben und Wirkung * 3 Privatbibliothek * 4 Familie * 5 Quellen * 6 Literatur * 7 Weblinks Leben [Bearbeiten] Gedenktafel am Logenhaus Logenhaus in Lübeck; an dieser Stelle stand Franckes Geburtshaus Francke wurde als Sohn des Juristen und damaligen Syndikus beim Domkapitel des Stifts und der gesamten Landstände des Fürstentums Ratzeburg Johann Francke († 30. April 1670) vis-à-vis dem Lübecker Waisenhaus geboren, der später Hof- und Justizrat des Herzogs Ernst der Fromme wurde. Seine Mutter war Anna, die Tochter des Lübecker Bürgermeisters David Gloxin († 26. Februar 1671) und dessen Frau Anna Schabbel. Da seine Eltern 1666 nach Gotha zogen, erhielt er dort durch Privatlehrer eine Ausbildung, bezog für ein Jahr 1676 das Gymnasium in Gotha und wurde dann zwei weitere Jahre privat auf ein Hochschulstudium vorbereitet. Ostern 1679 begann er an der Universität Erfurt bei Conrad Rudolph Hertz ein philosophisches Grundstudium, machte sich mit der griechischen Sprache vertraut und legte die Anfangsgründe eines theologischen Studiums. Im Herbst 1679 setzte er sein Studium an der Universität Kiel bei Christian Kortholt d.Ä. fort. 1682 hielt er sich zwei Monate in Hamburg Esdras Edzardus auf und kehrte nach Gotha zurück. In Gotha betrieb er anderthalb Jahre ein Selbststudium, studierte ab Ostern 1684 an der Universität Leipzig und wurde Schüler von Adam Rechenberg, Johannes Olearius und Johannes Cyprian. Nach kurzem Aufenthalt 1685 an der Universität Wittenberg, erlangte er im selben Jahr in Leipzig mit einer Disputation über die hebräische Grammatik den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie, habilitierte sich an der Leipziger Hochschule und hielt erste Predigten an der Leipziger Paulinerkirche. 1686 gründete er mit Paul Anton das Collegium philobiblicum, ein Verein von Magistern zur regelmäßigen Übung in der damals in hohem Grade auf den Universitäten vernachlässigten Exegese sowohl des Alten als Neuen Testamentes. Dabei lernte er zu jener Zeit Philipp Jacob Spener kennen, der auf ihn maßgeblichen Einfluss ausübte. Bekehrung [Bearbeiten] 1687 erlebte er seine mit Glaubenskrise und Neuanfang verbundene Bekehrung. Nachdem er als Wegbereiter des Pietismus, zunächst in Leipzig, dann in Erfurt - jeweils von Unruhen und Ausweisungen begleitet - für Aufsehen gesorgt hatte, wurde er an der Theologischen Fakultät der Universität Halle Professor für Griechisch und Orientalische Sprachen, später für Theologie. Auch hier sorgte sein Auftreten für heftige Auseinandersetzungen mit der lutherischen Orthodoxie. 1692 bis 1715 war Francke Pfarrer der St. Georgen-Kirche in Halles Vorstadt Glaucha. Kontakte zu maßgeblichen Persönlichkeiten (Carl Hildebrand von Canstein, dem Militär, bis hin zum preußischen Herrscherhaus) ermöglichten ihm schließlich 1715 eine Berufung in die Stadt, wo er 1715 bis 1727 Pfarrer der St. Ulrich-Kirche war. Stiftungen [Bearbeiten] Franckesche Stiftungen in Halle, 1749 Die Begründung der Franckeschen Stiftungen in Halle stellt sein eigentliches Lebenswerk dar. 1695 begann Francke Kinder in seiner Gemeinde Glaucha zu unterrichten und zu versorgen. Am 18. September 1698 wurde der Grundstein für ein neues Waisenhaus gelegt und innerhalb von 30 Jahren entstanden Schul- und Wohngebäude, Werkstätten, Gärten und eine Apotheke. In insgesamt 50-jähriger Bautätigkeit wuchs eine Schulstadt heran, in der bis zu 2.500 Menschen lebten und an der Konzeption einer christlich inspirierten Gesellschaftsreform arbeiteten. Francke war zunächst auf direkte Spenden für sein Unternehmen angewiesen, vermochte aber durch schriftstellerische Tätigkeit, anstaltseigene Betriebe, fiskalische Privilegien etc. die Einkünfte zu steigern. In seinem Halleschen Unternehmen sah Francke einen Anfang für eine weltweite „Generalreformation“, die er insbesondere durch die Dänisch-Hallesche Mission und die Cansteinsche Bibelanstalt zu fördern suchte. Am Portal des Haupthauses seiner Stiftungen ließ er Jesaja 40,31 EU aufmeißeln: „Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler“. Darüber findet sich eine Abbildung von zwei zur Sonne auffliegenden Adlern, die zum bildlichen Symbol der Franckeschen Stiftungen wurden. Ableben und Wirkung [Bearbeiten] Grab in Halle Francke-Denkmal im Hof der Franckeschen Stiftungen in Glaucha 1829 von Bildhauer Rauch 4+2 Pf-Zuschlagsmarke der Bundespost (1953) aus der Serie Helfer der Menschheit August Hermann Francke starb am 8. Juni 1727 im Alter von 64 Jahren in Halle. Sein Grab und das seiner Familie befinden sich auf dem Stadtgottesacker in Halle. Der Francke-Schüler Johann Julius Hecker gründete 1747 in Berlin die erste praxisorientierte Realschule, war 1748 Begründer des ersten preußischen Lehrerseminars und hat das Generallandschulreglement vom 12. August 1763 maßgeblich vorbereitet. Das Reglement bildete die Grundlage für die Entwicklung des preußischen Volksschulwesens. August Hermann Niemeyer wird bis heute zweiter Gründer der Franckeschen Stiftungen genannt. Der Francke-Verlag (eigentlich: Verlag der Francke-Buchhandlung) in Marburg nennt August Hermann Francke als seinen Namensgeber. Privatbibliothek [Bearbeiten] August Hermann Francke war nicht nur Benutzer der „Bibliothek des Waisenhauses“, die den Hauptteil der heutigen Bibliothek der Franckeschen Stiftungen ausmacht, sondern besaß selbst eine umfangreiche Privatbibliothek, über die erst seit 2001 Näheres bekannt geworden ist. Ein großer Teil von ihr ging als Erbe an Franckes Sohn Gotthilf August Francke und wurde zusammen mit dessen Privatbibliothek 1770 in Halle an der Saale versteigert. Familie [Bearbeiten] Francke hatte am 4. Juni 1694 in Rammelburg Anna Magdalena (1670–1734), die Tochter des Erbherrn auf Hoppenrode Otto Heinrich Wurm geheiratet. Aus der dreiunddreißigjährigen Ehe sind eine Tochter und zwei Söhne hervorgegangen. Von den Kindern ist bekannt: * August Gottlieb Francke († jung) * Gotthilf August Francke wurde Theologe * Johanna Sophia Anastasia Francke verh. mit Johann Anastasius Freylinghausen Quellen [Bearbeiten] Franckes Reform- und Programmschrift des Halleschen Pietismus: * August Hermann Francke (1704): August Hermann Franckes Schrift über eine Reform des Erziehungs- und Bildungswesens als Ausgangspunkt einer geistlichen und sozialen Neuordnung der Evangelischen Kirche des 18. Jahrhunderts: der Grosse Aufsatz. Mit einer quellenkundlichen Einführung. Hrsg. v. Otto Podczeck; Berlin: Akademie, 1962. Literatur [Bearbeiten] * Heinrich Ernst Ferdinand Guerike: August Hermann Francke. Eine Denkschrift zur Säcularfeier seines Todes; Halle, Buchhandlung des Waisenhauses 1827. * Juliane Dittrich-Jacobi: Pietismus und Pädagogik im Konstitutionsprozess der bürgerlichen Gesellschaft. Historisch-systematische Untersuchung der Pädagogik August Hermann Franckes (1663–1727); Dissertation, Universität Bielefeld 1976 * Gustav Kramer: Francke, August Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 219–231. * Siegfried Wibbing: August Hermann Francke (1663–1727). In: Henning Schröer, Dietrich Zilleßen (Hrsg.): Klassiker der Religionspädagogik; Frankfurt/M. 1989, ISBN 3425077112; S. 74 ff. * Peter Menck: Die Erziehung der Jugend zur Ehre Gottes und zum Nutzen des Nächsten. Die Pädagogik August Hermann Franckes; Halle an der Saale, Tübingen 2001, ISBN 3-931479-19-6 * Erhard Peschke: Studien zur Theologie August Hermann Franckes, 2 Bände; Berlin 1964–1966 * Reinhard Breymayer: Zum Schicksal der Privatbibliothek August Hermann Franckes. Über den wiedergefundenen Auktionskatalog der Privatbibliothek seines Sohnes Gotthilf August Francke; Tübingen 20023, ISBN 3-924249-42-3. * Helmut Obst: August Hermann Francke und die ökumenischen Dimensionen des Hallischen Pietismus; in Arno Sames (Hrsg.): 500 Jahre Theologie in Wittenberg und Halle 1502 bis 2002; Leipzig 2003, ISBN 3374021158 * Hermann Goltz: Das Collegium Orientale Theologicum August Hermann Franckes oder: Was aus der Utopie vom freyen campus zur Ehre Gottes in Halle werden kann. In: Arno Sames (Hrsg.): 500 Jahre Theologie in Wittenberg und Halle 1502 bis 2002; Leipzig 2003, ISBN 3374021158 * Erhard Peschke Die Theologie August Hermann Franckes; Bad Wildbad: Linea, 2007, ISBN 978-3-939075-14-1. Weblinks [Bearbeiten] Wikisource: August Hermann Francke – Quellen und Volltexte Commons: August Hermann Francke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien * Druckschriften von und über August Hermann Francke im VD 17 * Literatur von und über August Hermann Francke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek * August Hermann Francke. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). * Website der Franckeschen Stiftungen zu Halle * Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen – Schulen, die sich auf Francke beziehen und in einigen Fällen seinen Namen tragen "
- NDB zum Sohn: "Francke, Gotthilf August evangelischer Theologe, * 1.4.1696 Glaucha bei Halle/Saale, † 2.9.1769 Glaucha bei Halle/Saale. Genealogie | Leben | Literatur | Autor | Zitierweise Genealogie ↑ V Aug. Hermann s. (1); ⚭ 1) Halle 1722 Joh. Henrietta († 1743), T d. kursächs. Kammersekretärs Joh. George Rachals u. d. Henr. Rosine Bose, 2) Pölzig 1750 Eva Wilh. († 1793), T d. Joachim Sigismund v. Gersdorf, auf Reinsdorf, kursächs. Oberstleutnant, u. d. Sophie Agnese v. Lüttichau; kinderlos. Leben ↑ Francke erreichte mühelos im Gegensatz zu seinem Vater die höchsten akademischen und kirchlichen Ämter, obwohl er körperlich und seelisch gehemmt und längst nicht so begabt wie sein Vater war. Er hat im wesentlichen die begonnene Arbeit in seltener Treue weitergeführt. Die lutherische Missionsarbeit in Indien wie der Ausbau der lutherischen Kirche in Pennsylvanien schritten vorwärts. Von Friedrich Wilhelm I. gefördert, von Friedrich II. nicht gestört, erlebte er die größte Blütezeit, aber auch den beginnenden Verfall des halleschen Anstaltspietismus, der sich in der brandenburgisch-preußischen Kirchengeschichte teils positiv, teils negativ auswirkte. In den schweren Notzeiten Preußens unter Friedrich II. hat er Tausenden von Schülern und Kranken unter Einbuße großer aufgestockter Kapitalmassen der Stiftungen geholfen. Eine grundlegende Monographie über seine Wirksamkeit, die ein nach allen Seiten abgerundetes Urteil ermöglicht, fehlt noch. Literatur ↑ zum Gesamtartikel: ADB VII; F. Mahling, C. Mirbt u. A. Nebe, Zum Gedächtnis A. H. F.s, 1927 (P); W. Michaelis, in: Mitteldeutsche Lb. IV, 1929, S. 41-59 (W, L, P); H. Stahl, A. H. F., Der Einfluß Luthers u. Molinos auf ihn, 1939; C. Hinrichs, Frdr. Wilh. I., Bd. 1, 1941; ders., Pietismus u. Militarismus im alten Preußen, in: Archiv f. Ref.gesch., 1958/59, S. 270 ff.; O. Vogelhuber, Gesch. d. neueren Päd., 1949 (P); E. Winter, Halle als Ausgangspunkt d. dt. Rußlandkde. im 18. Jh., 1953; H. Welsch, Die F.schen Stiftungen als wirtsch. Großunternehmen, phil. Diss. Halle 1956; E. Beyreuther, A. H. F., Biogr., 1957; ders., A. H. F. u. d. Anfänge d. ökumen. Bewegung, 1958; C. Deppermann, Der Hallesche Pietismus u. d. preuß. Staat unter Friedrich III. (I.), 1960; RGG3 Autor ↑ Erich Beyreuther"
- ZUM SOHN: Wikipedia zum Sohn: "Gotthilf August Francke (* 1. April 1696 in Glaucha; † 2. September 1769 in Halle an der Saale) war ein deutscher Theologe und Pädagoge. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] * 1 Leben und Werk * 2 Werke o 2.1 Herausgeberschaft o 2.2 Korrespondenz * 3 Literatur * 4 Weblinks Leben und Werk [Bearbeiten] Ansicht von Waisenhaus und Pädagogium 1749 Als Sohn von August Hermann Francke war er schon früh Mitarbeiter in den von diesem gegründeten Franckeschen Stiftungen in Halle. Nach dem Studium, unter anderem in Jena, wurde er 1720 zum Pfarrer ordiniert. Seine erste Pfarrstelle war am Zucht- und Arbeitshause in Halle. 1723 wurde er zum Adjunkt an der Marienkirche berufen und erhielt hier 1740 die Stelle des Archidiakons. Ebenfalls 1723 wurde er zugleich mit Johann Jakob Rambach zum Adjunkt der theologischen Fakultät der Universität Halle ernannt; 1726 wurde er zum außerordentlichen, ein Jahr später nach dem Tod seines Vaters zum ordentlichen Professor (zugleich mit Rambach) befördert. 1730 wurde ihm die Inspektion (Superintendentur) der ersten Diözese der Kirchen und Schulen im Saalkreis übertragen. 1739 promovierte er zum Doktor der Theologie und wurde 1767 zum Konsistorialrat für das Herzogtum Magdeburg ernannt. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1727 sein Nachfolger als Direktor der Franckeschen Stiftungen, zunächst gemeinsam mit seinem Schwager Johann Anastasius Freylinghausen bis zu dessen Tod 1739. Er baute das Lebenswerk seines Vaters weiter aus und bemühte sich besonders um die Missionsarbeit in Übersee, wie in Indien und Britisch-Nordamerika. 1741 sandte er Henry Melchior Mühlenberg nach Pennsylvanien. Werke [Bearbeiten] * Kurtze Nachricht von einigen evangelischen Gemeinen in America. Halle: Waysenhaus 1744 * Schuldiges Lob- und Danck-Opfer für die Güte und Wohlthaten Gottes, so derselbe an dem Waysenhause zu Glaucha an Halle vor funfzig Jahren geleget worden, bis hieher reichlich erzeiget hat, den 24sten Jul. 1748 [...]. Halle: Waisenhaus, 1748. * Anzeige und Berechnung des so wol von allen und ieden Gemeinen der ersten Inspection des Saalcreises, als auch sonst von einigen Gönnern und Freunden eingeschickten und an E. Hochlöbl. Ober-Consistorium übermachten liebreichen Beytrages zur Nothdurft der durch den Krieg von allen Lebensmitteln entblößten Prediger, Schulleute und anderer Personen von allerley Ständen [...]. Halle: Waysenhaus, 1761 * Danckschreiben an sämtliche Lehrer und Gemeinen der Ersten Inspection des Saalcreises wegen bewiesenen besondern Fleisses und Bereitwilligkeit in Besorgung und Darreichung eines liebreichen Beytrages zur Nothdurft der durch feindliche Drangsale in äusserstes Elend gesetzten Prediger und Schulleute: nebst einigen Beylagen, worin Nachricht ertheilet wird, wie bereits vorher viele andere Gemeinen darin ein lobwürdiges Exempel der Nachfolge gegeben haben. Halle: Waysenhaus, 1761 (nur ein Exemplar in deutschen Bibliotheken, in Staatsbibl. Bamberg) Herausgeberschaft [Bearbeiten] * Der Königlich dänischen Missionarien aus Ost-Indien eingesandte ausführliche Berichte von dem Werck ihres Amts unter den Heyden. 1710–1772 (sog. Hallesche Berichte, 108 Bände, Digitalisat) * August Hermann Franckens Erklärung der Psalmen Davids, 2 Bände; Halle an der Saale, 1730/1731 * S¯efêr tehill¯im. Edendvm Curavit Gotth. Avg. Franckivs; Halae Magdebvrgicae: Impensis Orphanotrophei, 1738 (Hebräische Ausgabe der Psalmen, mit einem lateinischen Vorwort) * Johann Anastasii Freylinghausen … Geistreiches Gesang-Buch: den Kern alter und neuer Lieder … / mit einem Vorbericht herausgegeben. Halle: Wäysenhaus 1741 * Johann Arndts … Vier Bücher vom Wahren Christenthum: das ist, Von heilsamer Busse, hertzlicher Reue und über die Sünde … / nebst desselben Paradis-Gärtlein ; aufs neue mit Fleisz durchgesehen und herausgegeben. 11. Auflage, Halle: Wäysenhaus 1755 Korrespondenz [Bearbeiten] * Hertzliebe Mama: Briefe aus Jenaer Studientagen 1719-1720. Hrsg. von Thomas Müller und Carola Wessel unter Mitarbeit von Christel Butterweck und eingeleitet von Udo Sträter. Halle: Verlag der Franckeschen Stiftungen im Niemeyer-Verlag Tübingen 1997 ISBN 3-484-84200-8 (Niemeyer); ISBN 3-931479-03-X (Franckesche Stiftungen) Literatur [Bearbeiten] * Kramer: Francke, Gotthilf August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 231–233. * Johann Georg Knapp: Denkmal der schuldigen Hochachtung ... Herrn D. G. A. F. Halle 1770 * Wilhelm Schrader: Geschichte der Friedrichs-Universität zu Halle. Band I, 1894, S. 135 f. * Wilhelm Stolze: Friedrich Wilhelm I. und der Pietismus. In: JBrKG 5 (1909), S. 172 ff.; * Erich Beyreuther: August Hermann Francke und die Anfänge der ökumenischen Bewegung, 1958, 197 f. * Udo Sträter: Gotthilf August Francke, der Sohn und Erbe. Annäherung an einen Unbekannten. In: Udo Schnelle (Hrsg.): Reformation und Neuzeit. 300 Jahre Theologie in Halle. Berlin; New York: de Gruyter 1994, S. 211-232. ISBN 3-11-014588-X * Reinhard Breymayer: Zum Schicksal der Privatbibliothek August Hermann Franckes. Über den wiedergefundenen Auktionskatalog der Privatbibliothek seines Sohnes Gotthilf August Francke. 3., verbesserte Auflage. Tübingen: Noûs-Verlag Thomas Leon Heck 2002. ISBN 3-924249-42-3. * Erich Beyreuther: Francke, Gotthilf August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 325. Weblinks [Bearbeiten] * Literatur von und über Gotthilf August Francke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek * Gotthilf August Francke. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). "
DORT AUCH BILDNIS!
- ZUM SOHN: Frankesche Stiftungen zum Sohn: "Francke, August Gottlieb Geburtsdatum: 14.3.1695 Geburtsort: Glaucha Sterbedatum: 26.12.1695 Sterbeort: Glaucha Geschlecht: M Biographie: Vater: August Hermann Francke. Mutter: Anna Magdalena Francke. Bruder: Gotthilf August Francke. Schwester: Johanna Sophie Anastasia Francke. Biografische Nachweise: Weiske, Karl: August Hermann Francke, dem Halleschen Waisenvater zum Gedächtnis. In: Familiengeschichtliche Blätter: Monatsschrift für die gesamte deutsche Genealogie, hrsg. von der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte, Heft 7, 1927, Sp. 211-222, Sp. 215f."
- Sein Artikel bei Ernst Herbst: "In diesem Ausschnitt aus obengenanntem Buch wird die herausragende Bedeutung August Hermann Franckes mit berechtigtem Familienstolz erwähnt. Dieser beseelte Christ, Theologe von außerordentlicher Überzeugungskraft, nach innerer Berufung handelnde Pädagoge und auch weitsichtige Organisator hat in etwa 30 Jahren unermüdlicher Tätigkeit in Halle zum allgemeinen Wohle der Armen, der Waisen, der heranwachsenden Jugend ein Lebenswerk geschaffen, das seinesgleichen sucht und soziale, kulturelle, pädagogische, geistlich-theologische und wissenschaftliche Impulse nicht nur in deutsche Lande und europaweit, sondern nach Übersee und bis nach Indien ausstrahlte. Das Prinzip der christlichen Nächstenliebe war die Grundlage seines Strebens und Wirkens. Einen Pflanzgarten wollte er schaffen, von dem aus eine reale Verbesserung in allen Ständen in und außerhalb Deutschlands ausgehen sollte. August Hermann Francke wurde am 22. März 1663 in Lübeck geboren. Sein Vater Johannes Francke war ein aus Thüringen stammender Jurist, seine Mutter Anna eine geborene Gloxin, Sproß einer angesehenen und einflußreichen Familie der Hansestadt. 1666 wurde der Vater als Hof- und Justizrat an den Hof Ernsts des Frommen von Sachsen-Gotha-Altenburg berufen. Nach intensivem Privatunterricht und Besuch des in sehr gutem Ruf stehenden Gothaer Gymnasiums erlangte August Hermann Francke, erst fünfzehnjährig, die Universitätsreife. Neben dem Theologiestudium in Erfurt und Kiel eignete er sich die hebräische Sprache an, die er ab 1684 in Leipzig selbst unterrichtete. 1685 erfolgten Magisterpromotion und Habilitation zum Thema Hebräische Grammatik, so daß er befähigt war, an der Philosophischen Fakultät in Leipzig biblisch-philologische Vorlesungen zu halten. Daneben setzte er sein Theologiestudium fort. Durch die Bekanntschaft mit Philipp Jakob Spener (1635-1705) lernte er das Reformprogramm des lutherischen Pietismus kennen. In den 1675 erschienenen Frommen Wünschen (Pia desideria) hatte der bekannte und auch umstrittene Theologe Spener ein lebendiges, persönlich-existentielles Verhältnis der Christen zur Bibel gefordert. Dieses Werk sowie ein ganz persönliches Gebets- und Bekehrungserlebnis spornten August Hermann Francke an, einen lebendigen, aktivierenden und die Welt befreienden Glauben zu predigen, um seinen individuellen Beitrag zur Weltverwandlung durch Menschenverwandlung zu leisten. Dieses pietistische Gedankengut brachte ihn auch in religiöse Auseinandersetzungen, zur Amtsenthebung und Ausweisung aus Erfurt, wo er für etwa ein Jahr ein Pfarramt begleitet hatte. Am 22. November 1691 wurde August Hermann Francke als Pfarrer an die St. Georgenkirche in Glaucha, damals ein Vorort von Halle, und zum Professor für Griechisch und orientalische Sprachen an die sich gerade bildende Universität Halle berufen. Offiziell wurde diese am 12. Juli 1694 vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. gegründet, und sie erhielt dessen Namen. Durch die Berufung des Rechtsgelehrten Christian Thomasius (1655-1728) des Philosophen Christian Wolff (1679-1754) und des Theologen August Hermann Francke (1663-1727) entwickelte sich die Universität Halle innerhalb weniger Jahre zur führenden Bildungsstätte der deutschen Aufklärung und des Pietismus. 17O1 erhob Friedrich III. sein Kurfürstentum zum Königreich Preußen und krönte sich selbst zum König Friedrich I. Vom fortschrittlichen Geist, von Toleranz und Religionsfreiheit in Preußen profitierte nicht nur Berlin, sondern auch Halle. Der König förderte Kultur und Wissenschaft großzügig und hatte auch ein stets offenes Ohr für die pädagogischen Einrichtungen, die August Hermann Francke um die Jahrhundertwende errichtete. Zunächst aber kümmerte sich Francke um seine arme und verelendete Pfarrgemeinde in Glaucha. Den Lebensunterhalt verdienten die Bewohner des Ortes hauptsächlich durch die Herstellung von Stärke und Branntwein sowie durch Bierausschank. Von den etwa 200 Gebäuden waren 37 Wirtshäuser. In den Jahren 1681/82 hatte die Pest in Halle gewütet, und die Einwohnerzahl Glauchas war von 1200 auf 744 gesunken. Außerdem hatten zwei Stadtbrände das allgemeine Elend weiter vermehrt. Es gab zahlreiche verwaiste Kinder, um die sich niemand kümmerte. Die bisherige orthodoxe Geistlichkeit verkündete die "reine christliche Lehre", ohne sich um die Not der Menschen zu bemühen. Das stellte für Francke eine große Herausforderung dar, und er begann sein bedeutendes Werk der tätigen Nächstenliebe. Passioniert und zielgerichtet startete er umgehend, seine pietistischen Reformideale in Glaucha zu verwirklichen. Er sah als das wichtigste Ziel des religiösen Lebens die Veränderung der persönlichen Lebensgestaltung. Von der Kanzel her wirkte er auf seine verwilderte Gemeinde ein, vor allem aber begann er sofort, sich um die verwaisten Kinder zu kümmern, ihnen eine warme Mahlzeit zu verschaffen und sie zu erziehen und zu bilden. Einen entscheidenden Anschub erhielt August Hermann Francke, als er um Ostern 1695 eine Spende von 4 Talern und 16 Groschen in der Kollekte seiner Kirche fand. Er schrieb darüber: "Als ich dieses in die Hände nahm, sagte ich mit Glaubens-Freudigkeit: das ist ein ehrlich Capital, davon muß man etwas rechtes stiften; ich will eine Armen-Schule damit anfangen". Dieses Geld war die finanzielle Grundlage, mit der Francke die aktive Phase einer umfassenden Bautätigkeit begann. Aus der Armenschule, die bereits 1695 eröffnet wurde, erwuchsen weitere schulische Einrichtungen, so 1697 die Lateinschule, die auch heute noch nach mehr als 300 Jahren fortbesteht und jetzt den Namen Landesgymnasium Latina August Hermann Francke trägt. Für zahlungskräftige Schüler entstanden das Königliche Pädagogium und eine Töchterschule, das Gynäceum. Studenten der Universität wurden zum Unterrichten herangezogen, und die minderbemittelten unter ihnen verdienten sich auf diese Weise Unterkunft und Verpflegung. Im Juli 1698 legte August Hermann Francke den Grundstein zum Bau des Waisenhauses, und bereits zwei Monate später wurde dieses Unternehmen durch ein kurfürstliches Privileg abgesichert, welches eine juristische Grundlage garantierte, Steuervergünstigungen und großzügige Unterstützung des Königshauses gewährte. Bereits 1701 konnte der stattliche, von einigen als überdimensioniert bezeichnete Bau seiner Bestimmung übergeben werden. Im Treppenhaus findet der Besucher auf einer Holzplatte in Goldschrift den Spruch: Fremdling! was du erblickt hat Glaube und Liebe vollendet. Ehre des Stiftenden Geist, glaubend und liebend wie Er. Von der Immermannschen Familie wissen wir, daß unseres Dichters Vater Gottlieb Lebrecht Immermann (1750-1814) die drei obersten Klassen der Lateinschule besuchte und dann Rechtswissenschaft in Halle studierte und daß dessen Halbbruder Gottfried Reinhard Immermann (1760-1822), "Onkel Yorick", 1777 das Waisenhaus Halle verließ, um die Welt zu erobern. Bau und Inbetriebnahme weiterer Einrichtungen, auch wichtiger Wirtschaftsunternehmen folgten, so z.B. auf dem Gebiet der Land- und Forstwirtschaft, um die Versorgung der Waisenkinder, Schüler, Studenten und Mitarbeiter zu sichern. 1698 nahmen die Buchdruckerei und 1701 der Verlag des Waisenhauses ihre Arbeit auf. Neben den religiösen Schriften Franckes und Speners wurden auch Werke anderer Pietisten verlegt. Schon 1698 wurden Druckerzeugnisse des Waisenhauses auf der Leipziger Herbstmesse angeboten und 1700 konnten dort Bücher im Wert von 4582 Talern verkauft werden. 1702 wurde die erste Buchfiliale in Anwesenheit Franckes in Berlin eröffnet, weitere Niederlas-sungen entstanden in Leipzig und Frankfurt am Rhein. Von 1706 an brachte das Verlagswesen ständig steigende Einnahmen, und ab 1717 flossen Gewinne aus dem Verlags- und Buchgeschäft von 2500 Talern jährlich in das Waisenhaus. 1710 entstand ein zwar juristisch getrenntes, inhaltlich aber gemeinsames Unternehmen zum Druck und Vertrieb der Bibel zu einem geringen Preis, um auch armen Menschen den Erwerb einer eigenen Bibel zu ermöglichen. Später erhielt diese Produktionsstätte den Namen Cansteinsche Bibelanstalt. Hier wurde ein Buchdruckverfahren mit einem wiederverwendbaren stehenden Drucksatz entwickelt, mit dem man wesentlich kostengünstiger arbeiten konnte. 1712 erschien die erste Ausgabe des Neuen Testaments zum sensationellen Preis von 2 Groschen, die ganze Bibel war für 6 Groschen, später für 10 Groschen erhältlich. Durch die derzeit moderne Waisenhaus-Orthographie erfolgte außerdem eine Förderung der deutschen Sprachkultur. Die Druckerei des Waisenhauses veröffentlichte jedoch nicht nur Erzeugnisse in deutscher Sprache. Franckes Vorstellungen von einem weltweiten Heilsangebot des Christentums waren von Anfang an nicht nur auf seinen unmittelbaren Wirkungsbereich in Halle fokusiert. Er stellte sich vor, daß von dieser Stadt Gottes Botschaften in alle Welt gehen würden. Bei diesen Bestrebungen fand Francke Unterstützung bei dem in London lebenden, aber viel umherreisenden Gelehrten, Staatsmann und Diplomaten Heinrich Wilhelm Ludolf (1655 - 1712), der den Gedanken einer allgemeinen universellen Kirche vertrat und auf seinen Weltreisen Kontakte im Sinne des halleschen Pietismus knüpfte. Auf dessen Bitte delegierte Francke den befreundeten Theologen Justus Samuel Scharschmid (1664-1724) nach Moskau, der sowohl dort, als auch in Sibirien und anderen Gebieten Rußlands wirkte, Druckschriften aus Halle verteilte, russische Studenten nach Halle sandte, so daß Zar Peter der Große auf Franckes Reformwerk aufmerksam gemacht wurde und Abgesandte nach Preußen schickte, um an Ort und Stelle Erfahrungen zu sammeln. Francke schaffte 1703 für seine Waisenhausdruckerei kyrillische Drucktypen an und erlernte selbst die russische Sprache. Als Professor für orientalische Sprachen an der Universität galt natürlich sein Interesse den orientalischen Nationalkirchen, wie z. B. der koptischen, äthiopischen und armenischen, deren Erneuerung im Geiste eines bibelorientierten Christentums ihm am Herzen lag. Über den Diplomaten Ludolf erhielt er auch in diesen Ländern Verbindungen zu teilweise hochrangigen Vertretern dieser Kirchen. 1702 gründete Francke an der Universität das Collegium orientale theologicum, das erste wissenschaftliche Institut auf deutschem Boden, in dem unter der Leitung von Johann Heinrich Michaelis (1668-1738) zwölf sprachbegabte Studenten ihre bibelwissenschaftlichen Studien begannen und neben dem Hebräischen auch Chaldäisch, Syrisch, Samaritisch, Arabisch und Äthiopisch erlernen konnten. Von großer wissenschaftlicher Bedeutung war die 1720 abgeschlossene Ausgabe der hebräischen Bibel. Franckes pietistisches Wirken erregte auch in Westeuropa Aufmerksamkeit, vor allem in England. Dort war es am Ende des 17. Jahrhunderts in der Anglikanischen Kirche zu Erneuerungsbestrebungen gekommen, die dem deutschen Pietismus ähnelten. Sowohl Heinrich Wilhelm Ludolf als auch August Hermann Francke wurden Mitglieder der Society for Promoting Christian Knowledge, die sich besonders dem Aufbau von Armenschulen und der Verbreitung von christlicher Erbauungsliteratur widmete. Es bestand also großes Interesse an Franckes Theorie und Praxis. Seine Schriften erschienen in englischer Sprache, junge Engländer kamen in beachtlicher Anzahl zur Ausbildung nach Halle, so daß die Unterbringungsmöglichkeiten auf dem Gelände der Waisenhausanlage erweitert werden mußten und deshalb dort 1711 das Englische Haus erbaut wurde. Auch auf die nordamerikanischen Kolonien dehnte sich der Einfluß des halleschen Pietismus aus. Nach dem Vorbild des Waisenhauses in Halle wurden dort ähnliche Einrichtungen gegründet und geführt. Finanzielle Zuwendungen aus Übersee waren keine Seltenheit. Geradezu spektakulär verlief Franckes internationales Projekt seiner indischen Mission. Der Impuls dazu war vom dänischen König Friedrich IV. (1671-1730) ausgegangen. Francke erfüllte dessen Ersuchen und sandte zwei fähige junge Theologen, Bartholomäus Ziegenbalg (1682-1719) und Heinrich Plütschau (1677-1746), über Kopenhagen nach Indien. Sie erlernten dort die malabarische Landessprache und begannen nach halleschem Vorbild dort das erste evangelische Missionswerk aufzubauen. Es entstanden Schulen, auch für Mädchen - ein absolutes Novum in diesem Lande. Die "Dänisch-Hallesche-Missionsgesellschaft", die 1706 von Francke gegründet worden war, wirkte für die Menschen dort sehr segensreich und wurde zunehmend von Halle ausgehend europa- und auch weltweit beachtet. Der Briefwechsel zwischen Francke und den Missionären, der Anleitung und auch Kritik enthielt, der ab 1710 in den "Halleschen Berichten" gedruckt wurde und bald auch in englischer Sprache erschien, stellt bis in die gegenwärtige Zeit eine wichtige Quelle für die Indienforschung dar. Die heutige Evangelisch-lutherische Tamilenkirche geht auf Franckes Missionsbestrebungen zurück. August Hermann Francke setzte aber vom Beginn seiner Tätigkeit in Halle an noch weitere Aktivitäten in Gang. Im 1701 eingeweihten neuen Waisenhaus brachte er neben der Buchdruckerei auch eine Buchbinderei, einen Buchladen sowie die schon 1698 eingerichtete Apotheke unter. Er erwirkte für seine Anstalten die Back- und Braugerechtigkeit sowie das Vorkaufsrecht für sämtliche umliegenden, unbebauten Grundstücke. Von den Handwerkszünften erhielt er die Zusage, daß seine Waisenkinder ohne Vorlage einer Geburtsurkunde als Lehrlinge aufgenommen werden konnten. Auch ab 1698 begann er eine Naturaliensammlung für Unterrichtszwecke anzulegen und eine Bibliothek zur eifrigen Benutzung seiner Zöglinge und Studenten einzurichten. 1699 hatte er den Arzt und Apotheker Christian Friedrich Richter (1676 - 1711) für sein Waisenhaus gewonnen, und diesem war 1701 die Herstellung eines hochwirksamen und begehrten Medikaments, der "Goldtinktur" gelungen, die den Namen "ESSENTIA DULCIS HALLENSIS" erhielt. Die steigende Nachfrage nach diesem Heilmittel gegen Entzündungen aller Art, Krämpfe und Epilepsie bewirkte einen schwungvollen Handel , und es setzte eine Medikamentenexpedition ein, die dem Waisenhaus beachtliche finanzielle Gewinne einbrachte und die Apotheke zu einer profitablen Einrichtung werden ließ. Auch als Handelsunternehmer verschaffte Francke seinen Anstalten Einnahmen, so im internationalen Geschäft mit Gold, Silber, Kupfer, Kaffee, Wein, russischem Kaviar und türkischen Teppichen. Sowohl selbsterwirtschaftete Mittel als auch reichlich eingehende Spenden bildeten Grundlage für weitere Landkäufe und intensive Bautätigkeit. 1709 entstand ein dreistöckiger Fachwerkbau für Waisenmädchen und die Mädchenschule, 1709/10 das Englische Haus, 1710/11 ein Verbindungsbau mit dem Speisesaal, von 1711 bis 1713 ein Neubau für das Pädagogium regium. 1715 wurde ein Brauhaus in Betrieb genommen und 1717/18 wurde eine zweite Wasserleitung gebaut. Zur Unterbringung der wachsenden Zahl von Schülern entstand das "Lange Haus", einem sechsgeschossigen Fachwerkgebäude mit 6 Eingängen, das heute als der größte Fachwerkbau Europas gilt. 1721 begann der Bau eines Krankenhauses für Waisenkinder, mittellose Schüler und Studenten. Zwischen 1726 und 1728 entstand ein neues Bibliotheksgebäude, das noch heute mit der Kulissenbibliothek nach englischem Vorbild bestaunt werden kann und der älteste noch existierende Bibliothekszweckbau Deutschlands ist. Im Todesjahr Franckes 1727 "unterrichteten an den deutschen Schulen 106 Lehrer 1725 Kinder, an den lateinischen Schulen 32 Lehrer und drei Inspektoren 400 Schüler und am Pädagogium Regium 27 Lehrer und ein Inspektor 82 Zöglinge. Im Waisenhaus waren 100 Jungen und 34 Mädchen mit zehn Erziehern untergebracht. An den Freitischen wurden täglich 255 Studenten und 150 arme Schüler verpflegt. Zusammen mit den Mitarbeitern in den Wirtschaftseinrichtungen boten die Stiftungen Raum für über 3000 Personen, für die teilweise die volle Versorgung zu tragen war." Am Ende des 240 m langen Lindenhofes, der beidseitig mit den historischen Gebäuden besetzt ist, steht seit 1829 ein von Christian Daniel Rauch (1777-1857) geschaffenes Denkmal für den Schöpfer dieses beeindruckenden Ensembles. Es zeigt August Hermann Francke in schützender und belehrender Pose zwischen zwei Kindern. Auf dem von Schinkel geschaffenen Sockel befindet sich die Inschrift: "Er vertraute Gott." "
- Ivanc ZUR GATTIN: "Name Anna Magdalena VON WURMB Ereignisse Art Datum Ort Quellenangaben Geburt 1. Juni 1656 Kleinfurra, Nemčija nach diesem Ort suchen Tod 1. Juni 1730 Heirat Ehepartner und Kinder Heirat Ehepartner Kinder Avgust Hermann FRANCKE 17. September 1697 Johanne Sophie Anastasia FRANCKE ♀ "



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