- Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon:........."Kirchenmusiker, * 29.7. 1847 als Pfarrerssohn in Schiers (Kt. Graubünden), � 1.8. 1923 in Magdeburg. - F. besuchte die Kantonsschule in Chur und wurde 1866 Schüler des Stuttgarter Konservatoriums. Auf Empfehlung seines Lehrers Immanuel Faißt übernahm er bereits 1867 ein Organistenamt in Thalwil bei Zürich und wurde 1869 Organist in Olten und 1871 an St. Marien in Wismar. 1878 kam F. als Dirigent, Kirchen- und Schulmusiker nach Quedlinburg und wurde 1886 als Nachfolger von August Gottfried Ritter (s. d.) Domorganist in Magdeburg. Hier entfaltete er eine reiche künstlerische und pädagogische Tätigkeit und wurde 1888 zum Musikdirektor und 1905 zum Professor ernannt. Er gewann weitreichenden Einfluß und formte das kirchenmusikalische Leben der Provinz Sachsen maßgeblich. - F. war ein Orgelspieler von hohem Rang, als Virtuose und Improvisator gleichbedeutend. Seine Choralbearbeitungen seien besonders erwähnt. Von 1886 bis 1918 zeichnete der Komponist rund 1800 Choralvorspiele auf, die nur zum Teil gedruckt worden sind.
.........Werke: Oratorium "Kgn. Luise", 1886-1905; 130. Ps. f. Soli, Chor u. Orchester, 1886; Orgelkonzert B dur, 1873; Orgelsonaten G moll op. 8, 1886; Zur Totenfeier op. 15, 1886; Orgel- u. Klavierstücke, Lieder u. Kammermusik; sehr viele Choralbearbb. - Schrr.: (mit Bernhard Kothe) Führer durch die Orgellit., 1890 (neue Ausgg. v. Otto Burkert, 19092; v. Bruno Weigl, 19313).
.........Lit.: Peter Schmidt, T. F., ein unbekannter Meister des 19. Jh.s, 1937; - Ders., T. F. Gedenkschr., 1948; - Ders., Abseits v. Lärm des Tages, in: Musica 15, 1961, 158 ff.; - Otto Riemer, Musik u. Musiker in Magdeburg, ein geschichtl. überblick über Magdeburgs Btr. z. dt. Musik, hrsg. v. der Stadt Magdeburg, 1941; - MGG IV, 506 ff.; - Riemann I, 531; ErgBd. I, 370; - Moser I, 355; - NDB V, 295.
.........Letzte änderung: 02.07.2001, Friedrich Wilhelm Bautz"