Johann Adolph
Rose
* 03.04.1814 Lübeck
+ 27.11.1906 Lübeck
[WEITER BEI ROSE]
Elisabeth
Behncke

* 05.04.1822 Lübeck
+ 1859 Lübeck

Wilhelm Andreas
Rose

Baumschulbesitzer

* 08.07.1843 Lübeck
+ 24.10.1909 Lübeck


Kinder mit: Ida Maria Sophia Possehl (1856-1942) (oo 22.02.1877 Lübeck):

Johann Adolf
Rose

* 02.02.1878 Lübeck
+ 24.06.1969 Lübeck
Elisabeth
Rose
* 30.10.1879 Lübeck
+ 11.05.1931 Lübeck
Wilhelm
Rose

* 30.06.1881 Lübeck
+ 21.05.1974 Lübeck
Andreas
Rose
* 02.07.1883 Lübeck
+ 03.09.1960 Lübeck
Kaufmann
Ellen
Rose

* 30.07.1885 Lübeck
+ 28.09.1977 Lübeck
Clara
Rose

* 24.05.1888 Lübeck
+ 30.04.1973 Lübeck
Gertrud Katharina
Rose

* 17.01.1894 Lübeck-Wilhemshof
+ 06.08.1968 Lübeck
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Quellen:
- Seine Seite bei Rose: "Wilhelm Andreas Rose Ahnenkennziffer : 8 Geboren am 8. Juli 1843 (Samstag) - Lübeck Getauft am 29. September 1843 (Freitag) - Lübeck Verstorben am 24. Oktober 1909 (Sonntag) - Lübeck, Alter: 66 Jahre alt Baumschulbesitzer Eltern sosa Johann Adolph Rose 1814-1906 sosa Elisabeth Behnke 1822-1859 Eheschließungen und Kinder Verheiratet am 2. Februar 1877 (Freitag), Lübeck, mit sosa Ida Maria Sophia Possehl 1856-1942 ihre Kinder Mann sosa Johann Adolf Rose 1878-1969 Frau Elisabeth Rose 1879-1931 Mann Wilhelm Rose 1881-1974 Mann Andreas Rose 1883-1960 Frau Ellen Rose 1885-1977 Frau Clara Rose 1888-1973 Frau Gertrud Katharina Rose 1894-1968 Geschwister Mann sosa Wilhelm Andreas Rose 1843-1909 Mann Carl Rose 1846-1916 Frau Elisabeth Rose 1848-1927 Mann Adolph Heinrich Rose 1851-1906 Mann Paul Rose 1854-1883 Frau Emma Rose 1855-1909 (ausblenden) Ereignisse 8. Juli 1843 : Geburt - Lübeck 29. September 1843 : Taufe - Lübeck --- : Beruf Baumschulbesitzer 2. Februar 1877 : Heirat (mit Ida Maria Sophia Possehl) - Lübeck 24. Oktober 1909 : Tod - Lübeck Notizen Hinweis zur Person Religion: ev. ref. Die Eltern Rose Verfasst von Gustav Reimann (1882 -1960) Wilhelm Rose 1843 - 1909 und lda Possehl1856 -1942 Wilhelm Rose hat keine leichte Jugend gehabt. Er hatte von Geburt her Anlage zum Klumpfuß und nur die konsequent durchgeführte Behandlung tagtäglich durch seinen Vater bis zu seinem zehnten Jahr hat das Leiden behoben. Der Vater war recht strenge und heftig gegen den gutartigen Jungen. Während der Behandlung verhörte der ihm die Schulaufgaben. Auch das Leben in der engen Stadtwohnung in der Fleischhauerstraße war dem naturliebenden Jungen eine furchtbare Qual. Die einzige Freude des Jahres waren die kurzen Sommerferien von drei Wochen, die er oft bei Verwandten auf dem Lande verbringen durfte oder die Stunden draußen im großmütterlichen Garten bei Einsege!. Sein Sehnen ging auf den Beruf eines Försters oder Gärtners. Er verließ das Katharineum nach dem Tode seiner Mutter als Sekundaner, obgleich er ein guter Schüler war, mit knapp sechzehn Jahren. Den Försterberuf konnte er nicht wählen, weil seine Augenschärfe nicht ausreichte. Er musste bereits frühzeitig eine Brille tragen. So blieb ihm nur die Wahl, sich der Landwirtschaft oder dem Gartenbau zu widmen. In die Lehre kam er vier Jahre hindurch zu Hinckeldeyn vorm Mühlentor, mit dessen Söhnen er sich befreundete. Die Lehrzeit war, wie überall damals, hart. Man stellte schwere Anforderungen an die jungen Leute. Schon um vier Uhr morgens war es seine Aufgabe, die Treibhäuser zu heizen. Ein weiteres Lehrjahr verbrachte er 1865 bei Pückler-Muskau in Schlesien und übernahm dann für zwei Jahre die Stelle eines Obergärtners in Travemünde. Dort wohnte er im Wohnhaus des Kurhauses und verlebte eine Zeit, die ihm immer in angenehmer Erinnerung geblieben ist. Besonders die Sommermonate brachten viel Abwechslung wenn die Lübecker Badegäste in Travemünde waren. Auch sagten ihm im Herbst und Winter Natur und Einsamkeit zu. Sieben Jahre vor der Heirat, wahrscheinlich 1869, gründete Vater Rose die Baumschule Wilhelmshof. Das Geld schossen ihm Onkel Carl Rose, Senior zu fünf Prozent und die Onkel Wilhelm und Heinrich Leo Behncke zu vier Prozent vor. Heinrich Behncke bestand darauf, dass Wilhelmshof an der Israelsdorfer Allee gekauft wurde, obgleich ein kleinerer Blumenbetrieb vor dem Holstentor, wo jetzt der Bahnhof liegt, viel vorteilhafter in seiner Lage gewesen wäre. Auch verlangte er, dass zwei Pferde und acht Kühe gehalten wurden, obgleich Vater Rose von Viehwirtschaft nichts verstand. Die Kühe mussten jeden Morgen in die mit gepachteten Travewiesen getrieben werden und abends wieder in den Stall zurück geholt werden, was viel Zeit in Anspruch nahm und in gar keinem Verhältnis zum Gewinn stand, der etwa durch den Stalldung abfiel. Die Viehwirtschaft wurde deshalb schon nach einem Jahr aufgegeben und damit auch die Pacht der entlegenen Travewiesen. Wilhelmdorf selbst war ein unbearbeiteter Sandboden. Es mussten erst einmal Hecken gezogen werden, um den Sand zu halten, wenn die Westwinde darüber fegten. In diesem Wüstengebiet bewohnte Wilhelm Rose während seiner Junggesellenzeit das Erdgeschoss des Bökerhauses. Bei seinen Behnckeschen Cousinen auf Bellevue lernte Wilhelm Rose im Sommer 1976 Ida Possehl kennen, die dorthin gelegentlich zum Krokettspiel kam. Mutter Ida war nach ihres Vaters Tode 187S ein Jahr in Buttersdorf bei Heiligenhafen zur Erlernung des Haushaltes in Pension gewesen und kam im Mai 1876 nach Lübeck zurück. Die Verlobung kam im November 1876 zustande. Die Großmutter Behncke geb. Retberg lud die beiden jungen Leute im Sommer öfter zusammen. Am 22. Februar 1877 heirateten sie, getraut wurden sie in der reformierten Kirche durch Pastor Deiß. Die Hochzeit wurde im Hause Fackenburger Allee 9 gefeiert im Kreise von etwa vierzig Personen aus den beiderseitigen Familien und einiger guter Freunde. Eine Hochzeitsreise, der junge Ehemann im Zylinder, führte nach Berlin zur Schwester Emma Souchay, geb. Rose, die ein Jahr vorher geheiratet hatte und zu den alten Souchays, die außerhalb Berlins in einem Sommerhause mit großem Treibhaus und prachtvollen alten Garten wohnten. Auch Ellsabeth Fließbach, geb. Rose, kam um die gleiche Zeit nach Berlin zum Besuch ihrer Schwester und lud das junge Paar ein, mit ihr nach Chottschewke zu kommen. Es war eine eisige Reise bei minus siebzehn Grad, die Eisenbahnwagen waren noch ungeheizt, so dass die Reisenden durchgefroren auf der Bahnstation ankamen. Hier wurden sie vom Schwager Hugo Fließbach im Schlitten abgeholt. Der hohe Hut des Ehemannes hatte es dem zu Ulk immer aufgelegten Schwager sofort angetan und er jagte er mit seinem Schlitten durch die Gegend, dass dem armen Vater Rose nur übrig blieb, mit einem Schal seiner Schwester sich das Ungetüm von Kopfbedeckung festzubinden. Nur vier Tage gönnten sich die beiden dort Aufenthalt, obgleich sie recht herzlich eingeladen wurden, länger zu bleiben. Aber Vater Rose hatte auf Reisen keine Ruhe. Seine erste Wohnung fand das junge Paar in der Roeckstraße, linker Hand kurz vor der Abzweigung der Arnimstraße, also etwa dort, wo es heute zu den Hallen der Straßenbahn abgeht. Von dem schönen Eckhaus aus hatte man damals noch einen freien Blick über die Wakenitz auf die Stadt und über die Felder bis in die Travemünder Allee beim Friedhof und über den Heiligengeistkamp hinweg bis an den Sandberg und bis nach Wilhelmhof. Hier haben sie gute, sorgenfreie Tage verlebt, waren gern gesehen in der großen Verwandtschaft beiderseits und wurden auf das freundlichste überall verwöhnt. Zwar war der großelterliche Garten bei Einsegel schon vor vielen Jahren in andere Hände übergegangen, es sind Holzstapelplätze daraus geworden, aber dafür hatte sich nebenan auf Bellevue der neue Behnckesche Besitz aufgetan, der auch dem jungen Paare jederzeit offenstand, insbesondere solange Großmutter Retberg noch lebte, die dort einen Flügel für sich zur Verfügung hatte. Auch Onkel Heinrich Behncke, dessen Frau Caroline geb. Hayen frühzeitig gestorben war, hatte zum zweiten Mal geheiratet, die Tochter Martha von Pastor Oeiß, die ebenfalls dem jungen Paar auf freundlichste entgegenkam. Nach einem Jahr wurde das Roeckstraßenhaus verkauft und da das eigene auf Wilhelmshof in Angriff genommen, aber noch nicht fertig war, so musste zwischendurch für ein Vierteljahr die jetzige Schrädersche Wohnung an der Israelsdorfer Allee, dem Grundstück gegenüber beim Bürgerhof gelegen, bezogen werden. Das eigene Wohnhaus wurde gleich im ersten Jahr der Ehe von Schöß, einem Bruder des Gärtners am Torneiweg, gebaut, unter Aufsicht des Architekten Munzenberger. Es wurde so mitten hineingestellt in die Sandwüste. Der Garten konnte erst viel später angelegt werden. Sowohl der Baumeister wie auch Freund Munzenberger haben die jungen Leute schlecht bedient und beraten und schon bald nach dem Einzug stellten sich allerlei Baufehler ein, besonders im darauffolgenden Winter, die da zeigten, dass das Haus recht unordentlich und wenig sorgfältig aufgeführt worden war. Das erste Kind, Adolf, wurde noch in der Roeckstraße geboren, kurz vor dem Umzug. Nach dem Einzug in die Villa kam Tante Clara Possehl zu Besuch und zur Hilfe. alle beiden Schwestern lebten sich schnell ein in die neue Umgebung und hier draußen lernten sie, so merkwürdig es heute uns anmutet, im Lauerholz zum ersten Mal den deutschen Wald kennen. Vor dem Holstentor gab es so etwas nicht und nicht auf dem Weg zur Beckergrube. Hinter dem Wohnhaus, wo heute der Wasserabfluss liegt, befand sich eine Laube, in der Kaffee getrunken wurde. Dahinter erstreckte sich der Hauptteil des Gemüsegartens mit den Spargelbeeten. Auch sonst befanden sich auf dem Grundstück – bald hier, bald dort -zerstreut noch einige Gemüsepartien, wo das Land dafür gerade frei war. rofolge der Entfernung vom Hause oft recht umständlich zu erreichen. Obstbäume wurden erst nach Klärchens Geburt gepflanzt, leider zu viel von der gleichen Sorte, die noch nach zehn Jahren kaum trugen. Es wäre vorteilhafter gewesen, gleich verschiedene Sorten zu wählen. Die Birkenreihe am Torneiweg, mit Tannen und Kieferreihen davor, sollte den Obstbäumen Schutz gegen die Westwinde bieten. Auch die Einteilung der Quartiere durch Thujahecken war eine notwendige Maßnahme zum Schutz gegen Sandverwehungen. Sechs, sieben Arbeiter unter Aufsicht von Böker hielten das Grundstück in tadelloser Ordnung. Böker arbeitete zuerst bei Krause, war aber bald nach Gründung von Wilhelmshof zu Vater Rose gewechselt. Er war eine hochgeschätzte Persönlichkeit von hervorragendem Rufe in Fachkreisen und hat über fünfzig Jahre der Baumschule treu und gewissenhaft sein Wissen und seine Kraft zur Verfügung gestellt. Die Arbeiter bekamen täglich 2,70 Mark Lohn und mussten von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends durcharbeiten. Pferde und Kühe wurden nach einem Jahr abgeschafft, weil ihre Besorgung zu viel Arbeit gefordert hätte. In seinem Beruf hatte Vater Rose mit großen Sorgen zu kämpfen, weil seine Baumschule zu weit vor dem Burgtor und damit Zu weit vom Bahnhof entfernt lag. Die anfänglich guten geschäftlichen Beziehungen nach Rußland mit Maiblumen hörten plötzlich auf infolge von Einfuhrverboten. Der Betrieb war eingestellt auf Lieferungen an kleinere Baumschulen, weniger an Private. Hauptartikel waren Lebensbäume, deren Preis aber von 3,50 Mark auf O,7S Mark zurück gingen. Dann folgten Christbäume, Rosen, Maiglöckchen, hochstämmige Stachel- und Johannisbeeren. Alles war tadellos gezogen, doch das Grundstück verschlang viel Menschenkraft. Der dürre Boden erforderte viel Dung und der lange Weg zum Bahnhof viel Menschenkraft. Mutter Idas Mitgift, die Erbschaften von Carl Rose, Wilhelm Behncke, Großvater Rose wurden hinein gesteckt, aber das Geschäft trug nichts ein. Das war natürlich schwer zu sehen, wie alle Arbeit und alles Bemühen nicht genügend einbrachten. Wie viel Schlepperei erforderte z.B. in trockenen Zeiten das Begießen, weil sonst die Kulturen quartierweise eingegangen wären. Wasser war beim Treibhaus in der Wohnung und 3m Teich. Allein die Anlage des Gartens vor dem Hause musste dreimal wiederholt werden im Abstand von je drei Jahren, so dass man erst nach zehn Jahren diese Aufgabe als erfolgreich gelöst ansehen konnte und die Bäume nun in malerischer Abwechslung und Gruppierung das Wohnhaus einzurahmen begannen. Nach Adolf, der 1878 geboren wurden. stellte sich noch sechsmal Familiennachwuchs ein: 1879 Lilli, 1881 Willi, 1883 Andreas, 1885 Ellen, 1888 Klärchen und als Nachkömmling und besonders verhätscheltes Nesthäkchen 1894 Gertrud. Ellen kam zu früh, ehe der Arzt zugegen war. Tante Bertha von Meile, eine schämige Jungfer von 56 Jahren, musste helfen. Vier Wochen vor der Geburt hatte Mutter Ida unter den Arkaden am Markt einen Unfall, der leicht schlimme Folgen hätte haben können. Wegen Bauarbeiten hatte man dort eine Latte zur Absperrung gezogen, aber ohne sie zu beleuchten. Mutter lda wollte noch schnell eine dort stehende Pferdebahn erreichen, sah die Latte nicht und stürzte über sie recht unglücklich. Junge Leute, die auf der Pferdebahn standen und das sahen. brachen darüber in lautes Gelächter aus. So dass Mutter Ida es vorzog, die Bahn nicht zu benutzen, sondern mit ihrem Mann zu Fuß weiter nach Hause zu gehen. Immerhin kam am nächsten Tag Großmutter Rose sehr aufgeregt nach Wilhelmshof hinaus und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie habe gehört, dass Mutter lda brutüberströmt auf dem Boden gelegen hätte. Das war Übertreibung des mündlichen Gerüchts, aber Wilhelm Rose war hinterher durch Aufregung über die ganze Szene noch krank geworden und musste drei Wochen das Bett hüten. Böse Klatschmäuler behaupteten, die Frau hätte ein Kind gekriegt und der Mann hätte deswegen das Bett hüten müssen. Ellen war ein auffallend entzückendes Kind schon mit acht Tagen und machte ihren Eltern nur insofern Sorgen, dass sie in ihrer Jugend hilfsbedürftig war wie ein Vögelchen. Aber diese Sorge erwies sich später als recht überflüssig. Jedenfalls weile sie sich jetzt gut durchzusetzen. Die Kinder waren immer draußen, die Jungen viel im Wald, wenn sie nicht unten im Esszimmer ihre Schularbeiten machen mussten. Mutter lda führte dabei die Aufsicht, nicht immer ohne den Stock. Abends las sie gerne den kleinen Mädchen vor. Um 6 Uhr bekamen sie ihren Kakao mit trockenen Semmeln dazu. Nach dem Abendbrot las Vater Rose seiner Frau dann in seinem Zimmer im ersten Stock vor, das an die Schlafzimmer der Kinder grenzte. Es gehört zu Ellens schönsten Erinnerungen, bei halb geöffneter Tür zuhören zu dürfen, bis sie darüber einschlief. An freien Tagen ging die Kinderschar mit ihrer Mutter in den nahen Wald in die Sandbergtannen oder zur Jahneiche, weil der Garten noch zu sonnig war. Das vorbereitete Frühstück wurde an einer bestimmten Stelle im Wald verzehrt und dort dann der Morgen verbracht. Später ging es wohl bis zur Schlutuper Bucht, Kärchen als Kleinste im Bollerwagen, wo die Kinder am hohen Traveufer beim Behnturm badeten. Die Verbindung mit der Stadt war umständlich, wodurch auch der gesellschaftliche Verkehr in den Abendstunden litt. Nur mit den Familien Rose, Behncke, Possehl blieben Zusammenkünfte rege, vor allem bei Familienfesten, zu Weihnachten und gelegentlichen Gesellschaften. In den Junggesellen-Jahren befreundeten sich Vater Rose und Vater Reimann sehr eng, doch schlief diese Freundschaft nach der Heirat ganz ein und lebte erst wieder auf nach der Verlobung ihrer Kinder Ellen und Gustav. In der ersten Zeit ihre Ehe schlossen sich Rosens an zwei Familien an Dr. Schlönerling an, die aus Hamburg stammten und in Israelsdorf gelandet waren. Der eine war Jurist, der andere Mediziner, aber beide übten ihren Beruf nicht aus. Später erstreckte sich der Bekanntenkreis auf Oberförster Stickmann, Architekt Munzenberger, Maler Jorgens und Pastor Fischer, zu denen dann später Professor Friedrich und Oberförster Elle hinzukamen. Alle vierzehn Tage trafen sich die Familien im Wechsel zu harmloser Gemütlichkeit, ganz einfach bei kalter Küche. Der Anregende in diesem Kreis war Friedrich, doch auch Vater Rose konnte in ihm recht vergnügt und fröhlich sein. Zu den engsten Freudinnen der Familie, ja ohne deren tatkräftige Beihilfe bei allen Gelegenheiten das Rose'sche Leben gar nicht zu denken ist, gehört die gute Tante Lotte Witt, eine Nichte von Großvater Roses zweiter Frau. Sie war besonders den Rose'schen Töchtern wie eine zweite Mutter und ging in den letzten Jahren völlig in der Familie auf. Gesundheitlich war Vater recht leistungsfähig und gefestigt. Das Leiden, an dem er dann 1909 starb, stellte sich erst in den letzten Jahren ein. Es äußerte sich in Trübsinn, der genährt wurde durch die beruflichen Misserfolge, die er sich noch vergrößert ausmalte und es wurde hervorgerufen durch eine Hirnhautreizung. Charakterlich war Vater Rose ernst, obgleich er in Gesellschaft doch wieder ausgelassen fröhlich sein konnte. Er war tief religiös und hätte gern Theologie studiert, wenn er nicht andererseits schon früh danach gestrebt hätte, sich dem zu strengen väterlichen Regiment zu entziehen. Körperlich war er gewandt und ein guter Turner. Am liebsten saß er allein auf seinem Kontor oder in seinem Zimmer, las Wissenschaftliches, Politisches, Geschichtliches oder aus der guten Literatur. Er war gut belesen und von ein gesundes Urteil. Große Sorgen machten ihm schon damals die Sozialdemokratie, die Flucht vom Land in die Stadt, Rußland und die Reden unseres Kaisers. Mit seinen Söhnen verstand er sich nicht besonders gut. Ohne obermäßig strenge zu sein, konnte er doch gelegentlich gegen sie recht heftig werden. Im Allgemeinen war er tolerant und auf Spaziergängen mitteilsam und nett zu seinen Kindern. Er ging gerne sonntags mit ihnen allen in den Wald und in der Regel wurden diese Spaziergange abgeschlossen bei Oldenburg in Israelsdorf, wo dicke Milch und Butterbrot genossen wurden. Sehr viel natürlichen Sinn hatte er für die Kunst, besonders für die Malerei und gern besuchte er am Sonntag nach der Kirche die Ausstellungen der Nöhringschen Kunsthandlung, um sich an den Gemälden zu erfreuen. Er konnte gut zeichnen, hatte aber nur wenig Zeit dafür und leider auch kein Geld, um es für Bilder und Kunstwerke auszugeben. "


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