MALTE WOYDT

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Pflegenotstand

“Hätten die Pflegekräfte Traktoren, würden sie wahrscheinlich schon längst das Doppelte verdienen.”

aus: Silke Mertens: Einen Traktor müsste man haben, Taz online, 29.1.24, im Internet.

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29/01/2024 (19:51) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Bio-Label

“Warum eigentlich steht auf der Paprika und der Wurst im Ökoladen das Bio-Siegel? Warum kleben nicht stattdessen auf den Tomaten und Schinken aus der ‘konventionellen’ Landwirtschaft Etiketten, auf denen ‘mit Pestiziden’ oder ‘aus Quälhaltung’ steht?

Warum definieren wir nicht als normal, was wir wollen? Und labeln alles andere mit Warnhinweisen? …

Statt ‘klimaneutrale’ Zugtickets bei der Bahn wie bisher müssten sie ‘klimaruinierende’ Kreuzfahrten buchen. Wer hätte in der Speisekammer gern Thunfischdosen mit der Aufschrift ‘delfintötend’ …?

Und wer könnte es sich leisten, statt ‘zertifzierten Grünstrom’ lieber ‘Braunkohlestrom unklarer Herkunft’ aus der Steckdose zu ziehen …?”

aus: Bernhard Pötter: Bio, weil wir faul sind! Taz Online, 25.1.24, im Internet.

01/24

25/01/2024 (21:22) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Frieden

“wenn man sich satt gehasst hat … wächst ein Keim der Zuversicht.”

aus: Mely Kiyak: Wo Bekenntnisse herrschen, liegt ein Mangel an Sprache vor, Kiyaks Theaterkolumne, ohne Datum, im Internet.

01/24

07/01/2024 (2:22) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Migranten

“Und überhaupt, warum seid ihr hier, Flüchtlinge, die ihr neuerdings Migranten heißt? Migranten. Als hättet ihr vor der Flucht schnell noch den Festnetzanschluss gekündigt und eine Abschiedsparty geschmissen. Migranten deshalb, weil das die Rechtsextremen erfolgreich in den deutschen Thesaurus gedrückt haben. Damit es nicht nach Krieg und Bomben klingt, sondern nach Verreisen, nach Urlaub, nach aufblasbaren pinken Gummiflamingos und nach selbstgewählter Entscheidung. …”

aus: Mely Kiyak: Vorhang auf, Vorhang auf! Zeit Online, 22.3.22, im Internet.

01/24

 

07/01/2024 (2:04) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Rechte 2

“Wenn man derart nach rechts tendiert, dass man die Erde, die ja eine Scheibe ist, um 90 Grad neigen müsste, damit die nach rechts Gekippten wieder aufrechte Nazis sind, wird man mit dem Leben und der darin verborgenen Schönheit immer fremdeln.”

aus: Mely Kiyak: Vorhang auf, Vorhang auf! Zeit Online, 22.3.22, im Internet.

01/24

 

07/01/2024 (1:59) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Armut 2

“Das Gegenteil von Armut ist nicht Reichtum sondern Gerechtigkeit.”

aus: Bryan Stevenson, zitiert bei: Mely Kiyak: Vorhang auf, Vorhang auf! Zeit Online, 22.3.22, im Internet.

01/24

07/01/2024 (1:56) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Leitkultur

“Du kannst sechs Millionen Juden in den Ofen schaufeln und dir anschließend beim Abendessen die Mundwinkel mit der Stoffserviette abtupfen. Heinrich Himmler hat das natürlich viel schöner gesagt als ich. ‘Angesichts der Härte der Morde’ sei die SS ‘stets anständig’ geblieben und habe ihre schwerste Aufgabe immer ‘in Liebe zu ihrem Volk erfüllt, ohne seelischen und charakterlichen Schaden genommen zu haben’. Das ist es doch, oder? Trotz Konzentrationslagern und millionenfachem Mord ein Mensch zu bleiben. Nie wurde die deutsche Leitkultur so präzise beschrieben wie hier. Beate Zschäpe hatte ein rosafarbenes Brillenetui, sie hatte Miezekätzchen und ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften, die sie mit etwas Frühsport auf Fehmarn in den Griff zu bekommen versuchte. …

Ist Ihnen, liebes Publikum, schon einmal aufgefallen, dass über die Anzündungskultur nie geredet wird? Über die Brandstiftungskultur? Das kommt alles noch von der Rassentheoriekultur. Von der Vergasungs- und Vergessenskultur bei gleichzeitiger Gedenkkultur mit anschließender Denkmalerrichtungskultur. Dann die Nie-wieder-Parolenkultur. …”

aus: Mely Kiyak: Vorhang auf, Vorhang auf! Zeit Online, 22.3.22, im Internet.

Abb.: Silke Wagner: Bürgersteig, 2001-2002, im Internet.

01/24

 

07/01/2024 (1:51) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Haß 2

“Man kann Menschen hassen, Regierungen, Situationen. Aber Länder und Nationen? Völker? Das sind Denkmuster von Nationalisten. Ich finde, wenn jemand ein Land hasst, dann stimmt was nicht mit ihm. Und wenn er einem anderen vorwirft, dass er das Land hassen würde, stimmt schon tausendmal was nicht mit ihm.”

aus: Mely Kiyak: Vorhang auf, Vorhang auf! Zeit Online, 22.3.22, im Internet.

01/24

07/01/2024 (1:46) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Leben 4

“Sieht man doch, daß die große Mehrzahl der Menschen aus Liebe zum Leben viel Ungemach zu ertragen bereit ist, so daß doch wohl in demselben schon ein gewisses Glück und eine natürliche Süßigkeit liegen muß.”

aus: Aristoteles: Politik, Drittes Buch, 6. Abschnitt. Hier: Reinbek: Rowohlt 1994:140, ursprünglich rund 322 v. Chr.

01/24

07/01/2024 (1:06) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Anti-racism

“The national conversation on racism seems to be stuck in an endless loop. … instead of the nuances of racial inequality being understood, the issue is portrayed as a simple matter of people saying or doing bad things to each other, and we get a tiresome to and fro between those ‘playing the race card’ and others ‘in denial’. Many of us just tune out, while the overall issue of racism in society – a real problem in need of an urgent solution – remains unaddressed.

That is why, six years ago, the Reframing Race initiative was set up. … We discovered – plainly – that words make a difference. …

The first problem we found was that people don’t agree on what the basic facts mean. For instance, ‘black people are stopped and searched at seven times the rate of white people’: some will believe this indicates a racist bias in policing; others will simply say it’s a sign of criminality in the black population. It is therefore important to tell the full story, which is that the over-representation of black people in the criminal justice system does not imply they are more inclined to commit crime. …

We did find one particularly effective way to communicate the problem of racism: namely, a CV investigation that showed recruiters were biased in favour of white applicants. In telling the full story of this study, we were able to rule out any explanations other than race-based discrimination. Choosing to represent structural racism in this way allows a mainstream audience to see it for themselves, and leads the discussion away from the ‘Is it racist?’ ping-pong game. …

Another thing we found is that showing some intention behind structural racism – even naming a ‘perpetrator’, such as a government department – leads to a more fluent discussion about how to address it. This approach is also more likely to inspire hope that things can be changed; if something was designed in a way that disadvantaged certain racial groups, it is reasonable to suppose we could redesign it.

Surprisingly, our research also tells us that it is possible to be bold – even radical – in challenging racism, so long as your ideas are explained well enough. For instance, we found most people agreed with the idea of investing in mental health services so that police did not have to do the job of mental health professionals, and for teaching schoolchildren of all backgrounds their shared history. I doubt the phrases ‘defund the police’ or ‘decolonise the curriculum’ would have generated the same support.”

aus: Nina Kelly: How to have a meaningful debate about racism? We asked 20,000 people, and this is what we found, The Guardian Online, 28.12.23, im Internet.

12/23

29/12/2023 (0:59) Schlagworte: EN,Lesebuch ::
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