MALTE WOYDT

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Rußland 2

“Wenn also … Kriegsgründe beliebig erfunden werden können, und jüdische Präsidenten als Nazis und demokratische Länder als faschistisch bezeichnet werden, wenn also die Bedrohung völlig unabhängig vom eigenen Verhalten und objektiven Realitäten existiert und weiter existieren wird, erübrigt sich die Frage, was man tun kann, um den Konflikt, der ja keiner ist, sondern eine einseitige Aggression, zu entschärfen, bzw. nicht eskalieren zu lassen. Denn die Antwort lautet: nichts.  …

Die Drohung mit Atomwaffen ist so entsetzlich, dass sie gleichzeitig irrelevant wird. … Wenn Russlands Drohung, Atomwaffen einzusetzen, einmal Wirkung zeigt, wird sie immer wieder ausgesprochen werden …

Es ist meiner Meinung nach keine Alternative, zurückzuweichen, denn das Endziel ist erklärtermaßen die Vernichtung der freien Welt. …

[Es geht hier] darum anzuerkennen, dass man einer Bedrohung gegenübersteht, die durch Verhandlungen, Appeasement oder Zugeständnisse nicht abgewendet werden kann, und aus dieser Erkenntnis heraus Verantwortung zu übernehmen. Nicht mehr und nicht weniger, egal wie beängstigend das ist, denn die Alternative ist Unterwerfung, und ob das dann das Überleben sichert, ist keinesfalls erwiesen.”

aus: Wolfgang Müller: Offener Brief in ‘Emma’: Das ist Täter-Opfer-Umkehr in Reinkultur, Spiegel Online, 1.5.22, im Internet.

05/22

01/05/2022 (21:19) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

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