Alter
“… An Gefühl für das Hexen- und Feenhafte ihres Zustandes fehlt es vor allem den alten Frauen nicht. Sie sehen sich in der Zukunft zwergenklein, leicht, zauberkräftig, mit einer Flüsterstimme, die über andere Gutes und Böses heraufbeschwören kann, aber ihre Weisheiten sind nur eine Mischung von Tiefsinn und Unsinn, die sie immer gern von sich gegeben hätten, aber erst jetzt von sich geben dürfen – für alle Demütigungen des Alters eine ausreichende Kompensation.”
aus: Marie-Louise Kaschnitz: Tage, Tage, Jahre. Aufzeichnungen. Frankfurt/Main: Insel 1968, S.36
07/13
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