MALTE WOYDT

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Schmeichelei

“Zwar gibt es auch eine verderbliche Schmeichelei, mit der Verräter und Zyniker arme Mitmenschen der Vernichtung entgegentreiben, aber … [eine andere] Schmeichelei entspringt aus der Großmut und der Reinheit der Gesinnung und ist der Tugend ähnlicher als ihr Gegenteil, als die eigensinnige Härte … und die verstockte Sturheit. Sie richtet die Niedergedrückten wieder auf, tröstet die Traurigen, stachelt die Trägen an, weckt die Stumpfsinnigen auf, bringt den Kranken Linderung, besänftigt die Aufgebrachten, schließt Liebesverbindungen und erhält sie auf die Dauer. Sie lockt die Jugend zum Lernen, erheitert die Greise und ermahnt unter der Maske des Lobes die Mächtigen, ohne sie zu beleidigen. Kurz, sie erreicht, daß jeder sich besonders gefällt, sich selbst über alles liebt, und das ist doch die höchste Gunst des Glückes. …

Ich behaupte, am schlimmsten ist, sich nicht täuschen zu lassen. Denn wirklich töricht sind jene, die glauben, daß das Glück des Menschen in den Dingen selbst beruhe; im Gegenteil, von den Meinungen über die Dinge hängt es ab.”

aus: Erasmus von Rotterdam: Das Lob der Torheit. Übersetzt und herausgegeben von Uwe Schultz. Frankfurt(Main): Insel 1979 (Lateinisches Original 1511), S. 76/77

03/20

12/03/2020 (17:39) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Wahnsinn

“Also gibt es zwei Arten von Wahnsinn. Die eine kommt aus der Tiefe der Unterwelt, gesandt von den unheilverkündenden Furien, die ihre Schlangen freilassen; ins Herz der Menschen dringen dann Kriegsbegeisterung, unersättliche Geldgier, unwürdiges und sündhaftes Liebesverlangen, Elternmord, Blutschande, Gotteslästerung oder ähnlich abscheuliche Verbrechen, und das schuldbeladene Gewissen wird gemartert durch grauenvolle Angstvorstellungen und entsetzliche Schreckgespenster. Aber es gibt noch eine andere Art Wahnsinn, die von jener ersten ganz verschieden ist … und die alle Menschen sich nur wünschen können. Sie bewirkt eine überaus angenehme Täuschung der Vernunft, so daß der Geist des Menschen von allen beängstigenden Sorgen befreit und zugleich mit vielerlei Vergnügen erfrischt wird. …

Nur wenn jemand nur nicht nur von seinen Sinnen, sondern auch von seiner Verstandeskraft im Stich gelassen wird, und zwar fortgesetzt und ohne Unterbrechung … dann erst ist das Urteil gerechtfertigt, er sei vom Wahnsinn bedroht. Wenn dieser Wahn – wie es meistens geschieht – sich aber in Vergnügen verwandelt, so bereitet er nicht geringe Freude denen, die von ihm ergriffen sind, wie auch jenen, die nur zuschauen, selbst aber noch nicht wahnsinnig sind. …

Prüft bitte, ob ihr unter all den Votivtafeln, die nicht nur sämtliche Wände, sondern auch das Gewölbe mancher Kirchen bedecken, je eine gesehen habt, die jemand geweiht hätte, weil er der Torheit entrann oder auch nur ein Gran gescheiter geworden wäre? … – Kein einziger … dankt für Erlösung von der Torheit. Sie ist so reizvoll für die Sterblichen, daß sie von allem anderen befreit werden wollen, nur nicht von der Torheit.”

aus: Erasmus von Rotterdam: Das Lob der Torheit. Übersetzt und herausgegeben von Uwe Schultz. Frankfurt(Main): Insel 1979 (Lateinisches Original 1511), S.64/65, 71/72

03/20

 

12/03/2020 (17:26) Schlagworte: DE,Lesebuch ::

Djihad 2

“Het ging daarbij niet om de ‘inwendige’ of ‘spirituele inspanning’ waarover je vaak allerlei leest. Die ‘interne jihad‘ is een latere lezing van wat oorspronkelijk een tribale notie was … De oproep tot de ‘djihad’ bestond er … in de nodige vrijwilligers te ronselen voor een welbepaalde actie, en dat telkens er weer een nieuwe razzia werd gepland. … Het doel van de razzia was om buit te maken. …

Zodra er slachtoffers in eigen rangen vielen, riskeerden de eigen verwanten verzwakt te raken. In deze zevende-eeuwse samenleving had de strijd zelf niet de minste aantrekkingskracht. De notie van het martelaarsschap en de idee om te sterven voor een god, is totaal vreemd aan de zevende-eeuwse samenleving. …

De voortdurende koranieke scheldtirades die aansporen om aan Mohammeds expedities deel te nemen, verwijzen niet naar het enthousiasme van de strijders maar veeleer naar hun weigerachtigheid, uit vrees bij de strijd te sneuvelen. … het gaat niet op discours en actie met elkaar te verwarren.”

aus: Rachid Benzine: De koraan en geweld in een historisch perspectief. In: Patric Loobuyck (red.:) De lokroep van IS. Antwerpen: Pelckmans 2015, S.144-146.

03/20

08/03/2020 (1:57) Schlagworte: Lesebuch,NL ::

Good governance

“Good governance [was] een uitvinding van de Wereldbank …, die volgens haar eigen statuten niet mocht meepraten over politieke vraagstukken. De medewerkers van de Wereldbank hadden echt maar al te vaak ondervonden dat een puur financieel-economische behandeling van kredietaanvragen in een catastrofe eindigde. Dus zochten ze een sluiproute om de politieke randvoorwaarden bij de onderhandelingen over kredieten te kunnen betrekken. Zo bedachten ze de term good governance, een quasimoreel concept waar niemand iets tegenin kon brengen.”

aus: Walter Stolz: Tussen vriend en vijand: dagboek van een reis door de Palestijnse gebieden …, S.30, im Internet

03/20

05/03/2020 (14:02) Schlagworte: Lesebuch,NL ::